Fadenspieler Jörg Zastrow verwickelte die Tagungsgäste an den Bildschirmen zu Hause in ein Fadenspiel. Zur Frage „Was beflügelt dich für dein Engagement in der Kinderkirche“ verwandelten alle die vorher zugeschickten Spielfäden in Flügel, die sie in die Kamera hielten und sich gegenseitig zeigten. Ein wunderbar-beschwingter Moment!
„Ohne euch sieht die Kirche alt aus“ – rief Ulrich Walter, Dozent am Theologischen Institut der Evang. Kirche Westfalens“ den Tagungsgästen an den Bildschirmen zu und riet: „Hört mit Interesse auf die Kinder und ihre Familien in eurer Umgebung! Sie haben gute Ideen, für das, was ihr ihnen geben könnt!“ Mit Bezug auf das Logo der Kirche mit Kindern machte er Mut, die Segel auf dem Kinderkirchenschiff immer wieder neu zu setzen.
Dr. Petra Freudenberger-Lötz, Professorin für Religionspädagogik an der Universität Kassel betonte im Interview wie wichtig es ist, Kindern gerade jetzt „Seelenproviant“ mitzugeben. Aus ihrer Sicht können Bibelgeschichten zum „Superseelenfood“ für Kinder werden: „Kinder lieben die biblischen Figuren, mit denen sie sich identifizieren können, in deren Rollen sie schlüpfen können und diese können ihr Leben enorm bereichern. Es ist wunderbar, sich mit Kindern über diese Geschichten auszutauschen. Wir können von den Kindern hier sehr viel lernen.“
Pfarrerin Kirsti Greier, theologische Referentin beim Gesamtverband für Kindergottesdienst in der EKD reflektierte im Gespräch mit Kindergottesdienstpfarrerin Susanne Haeßler die Erfahrungen, die in der Coronazeit in der Kirche mit Kindern gemacht wurden. Unter dem Motto „Einfach mal machen und ausprobieren“ seien neue Formen wie Stationenwege oder Angebote to go entstanden, um Hoffnung zu den Kindern und Familien zu tragen. Die hohe Beteiligung, die solche Formen ermöglichen, sah sie als zukunftsweisend an. Die Frage „Was brauchen Kinder und ihre Familien jetzt“ sei dabei leitend gewesen und solle als Grundhaltung auch weiter im Zentrum stehen.
Lieder zum Mitsingen und Mitmachen mit Mike Müllerbauer, Videoclips und eine Austauschrunde in Breakout-Sessions brachten Abwechslung und Beteiligung in das digitale Format.
Das Pausenprogramm in der Mittagszeit hatte Büchertipps, eine Vorstellung der Kinderwebsite „Kirche entdecken“ (mit Nicola Rössert vom EPV) und ein offenes Singen mit Gospelreferent Michael Martin vom Popularmusikverband zu bieten.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer*innen aus 25 Workshops auswählen und in zwei Workshoprunden konkrete Ideen für Kindergottesdienst, Kinderbibeltage, Jungschar, Kita
oder Religionsunterricht mitnehmen.
Ein zweiter Workshoptag am 6. November ergänzt das Angebot aus den Themenbereichen Kinderleben – Kinderglauben, Frische Konzepte für die Kirche mit Kindern, Bibelerzählen, Lebendige Liturgie oder Spielen, Bewegen, Gestalten.
Songpoet Andi Weiss gab zum Abschluss der Tages ein Live-Konzert im Studio und sang den Tagungsgästen mit dem Lied „Helden“ Wertschätzung und Ermutigung zu: „Ihr seid Heldinnen und Helden“ der Kirche mit Kindern – diese Botschaft kam an!
„Durch das digitale Formate konnten sich auch viele Kinderkirchenleute von außerhalb Bayerns zuschalten“ freute sich Pfarrer Hartmut Klausfelder, der Vorsitzende des Kindergottesdienstverbandes. Zusammen mit Kindergottesdienstpfarrerin Susanne Haeßler aus dem Amt für Gemeindedienst moderierte er die digitale Tagung.
Im Online-Gottesdienst am 24.10. (abrufbar auf dem youtube Kanal der ELKB) wandte sich Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm in seiner Predigt an die „vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kirche mit Kindern“, denen er „von Herzen Danke sagen“ wolle. „Wir haben so viele kreative Köpfe“. So sei es gelungen, in der Coronazeit mit Kindern und Familien Kontakt zu halten und mit Ihnen Gottesdienst zu feiern, „damit Kinder von der Liebe Gottes hören“. „Es tut sich viel in unserer Landeskirche, gerade auch im Bereich Kirche mit Kindern“, betonte der Landesbischof.
Der Landesverband für Kindergottesdienst in Bayern, der die Tagung zusammen mit dem Team Kirche mit Kindern im Amt für Gemeindedienst veranstaltet, freut sich über mehr als 190 Anmeldungen für die Tagung und das positive Feedback: „Es war eine großartige Veranstaltung: professionell, originell, fröhlich, lebendig, engagierte Mitarbeiterinnen. Einfach toll! Ich war und bin sehr begeistert!“ So das Résumé einer Teilnehmerin.